Montag, 1. April 2013

Die Wunder des Magnetismus - John Bedini

Bedini Device TeaserBei unserer Suche nach einem fundierten Artikel zu John Bedini und seinen Erfindungen stießen wir auf zahlreiche Gerüchte, jedoch wenige Fakten. Eine Ausnahme bildet dieser „Klassiker“, der den ursprünglichen SSG und eine der seltenen persönlichen Begegnungen mit dem Erfinder selbst beschreibt. Er erschien ursprünglich im Magazin Atlantis Rising.

Anm. d. Red.: Den Artikel gibts hier zum Download als PDF.
Die Suche nach neuen Technologien zur Energiegewinnung führen uns in den Norden Idahos (USA), wo wir uns mit einem zehnjährigen Mädchen treffen wollen, das mit einem Motor, der Batterien auflädt, einen Wissenschaftswettbewerb gewonnen hat.

Sie bezeichnet ihn als ein fortschrittliches Gerät, das die Lebensdauer einer Batterie um unerhört viele Ladezyklen verlängert.
Eigentlich hat John Bedini den Motor entworfen, aber sie hat ihn gebaut. Zuerst treffen wir uns mit Bedini.
Vor allem als Fachmann auf dem Gebiet der Audioverstärker bekannt, ist Bedinis Name eng mit der Geschichte der „Freien Energie“ verflochten. Es gibt Augenzeugenberichte, die bestätigen, dass seine Maschinen tatsächlich funktionierten, aber später konnte niemand diese Geräte nach den von Bedini veröffentlichten Plänen nachbauen. In der Schweiz wurden seine Schaltkreise allerdings erst kürzlich bei einer Konferenz gelobt.
Mit gemischten Gefühlen und dem Wissen um die Kontroversen fuhr ich in den Norden Idahos, den man wegen seines Aussehens auch „panhandle“, also Pfannenstiel, nennt, direkt vorbei an einem Geschäft für Survival-Bedarf. Ich hoffe, dass Bedini sich ein paar Geheimnisse entlocken lässt, sodass andere seine funktionierenden Geräte nachbauen können.

 
Die theoretische Grundlage für all diese Geräte liefert der Freie-Energie-Theoretiker Thomas Bearden, der in diesem Jahr [2001] besonders aktiv zu sein scheint. Nach seinem Rückzug aus der Forschung über elektronische Kriegsführung und der Arbeit in der Luft- und Raumfahrt ist Bearden der wichtigste Fürsprecher für die Anwendung des elektromagnetischen Skalarpotentials, und er erklärt, wie der Energieozean, in dem wir leben – ein Energiefluss aus virtuellen Partikeln –, so genutzt werden könnte, dass er Arbeit in der physischen Welt verrichtet.
Bearden hat auch zu einem weiteren von Bedinis „Skalar“-Geräten eine Theorie – ein Gerät, das den Musikgenuss erhöht. Nach einem sechsjährigen Kampf erhielt Bedini das US-Patent Nr. 5.487.057 für einen Mechanismus, der die elektronischen Störgeräusche bei digitaler und analoger Aufnahme und auch beim Abspielen verringert. Bearden meint (in Explore Magazine, Vol. 7, Nr. 4, S. 53-63), dass der Beamte im Patentamt den Mechanismus nicht verstanden hat, weil Bedinis nichtlinearer optischer Prozess in keinem Standardwerk zur Tontechnik oder zum Elektromagnetismus zu finden war. In der Zwischenzeit verkauften John und sein Bruder Gary bereits die störungsreduzierenden Geräte. Das Verfahren funktioniert auch bei anderen Medien wie etwa Filmen. Bearden erklärt den Vorgang als „selbstoszillierende optische Elektronik“ und hofft darauf, dass auch Baumetalle damit behandelt werden können, um deren Belastbarkeit zu erhöhen. Handelt es sich dabei um negative Entropie – also die Selbstordnung in der physischen Welt?

Bearden merkt an, dass die meisten wirklich neuen Dinge nicht von wissenschaftlichen Teams an Universitäten oder Firmen entdeckt werden, sondern von einsamen „unabhängigen, ungemein kreativen Menschen“.

Ich treffe mich mit Bedini in seinem Laden zwischen allerlei Elektrogeräten. Die Werkstatt sieht aus wie ein Museum für kleine Prototypen von ungewöhnlichen Motoren oder Generatoren. Auf http://johnbedini.net/john34/bedinibearden.html gibt es Bilder von einigen Geräten.

Er sagt, er habe sein Wissen im Internet zur Verfügung gestellt und es sei jetzt an anderen, die Geräte zu bauen. Sie sollten selbst damit herumexperimentieren, sagt er, und das erinnert mich daran, dass er einem Mädchen beibrachte, wie sie einen Motor bauen kann, der die Techniklehrer ganz wahnsinnig machte – denn sie sahen lediglich einen kleinen Motor aus Plastik, der offensichtlich ohne geschlossene Pfade für den Magnetfeldfluss auskam.
„Das Lustige daran war, dass ihr Vater einen Kleiderbügel aus Draht zurechtgebogen und daran eine Spule befestigt hatte, die er als Generator nutzte. Selbst mit dieser Belastung lief der Motor länger, als sie erwartet hatten.“

Bedini Wheel
Der Erfinder John Bedini optimiert sein funktionierendes Modell eines Magnetmotors.

In den 1970ern und den frühen 1980ern bewegte sich John Bedini vor allem in der kalifornischen FE-Szene und sammelte dabei Wissen sowohl über medizinische als auch energieerzeugende Geräte. In Sylmar betrieb er einen kleinen Elektroladen und experimentierte zu Hause mit Windrädern und anderen Systemen. Der lokale Energieversorger protestierte dagegen – Bedini war ans Stromnetz angeschlossen, und sollten seine Systeme rückkoppeln, hätte das die gesamte Nachbarschaft lahmlegen können. Er widersprach. Die letzten Worte des Unternehmensvertreters sollen gelautet haben: „Wir sind der Meinung, dass Sie Strom stehlen.“ Danach hätten sie den Stromzähler aus dem Haus ausgebaut. Doch nachts hätten seine Lampen wegen seiner Erfindungen trotzdem weitergebrannt, so erzählt er mir. Schließlich handelten sie einen Deal aus – er bekam den Stromzähler zurück, musste aber viel Geld dafür zahlen.
Der Energieversorger hätte fast die Stromanbindung zu seinem Laden gekappt, aber dieser befand sich in einem Industriegebiet und man hätte einen Drei-Phasen-Transformator entfernen müssen, womit auch andere Betriebe vom Strom abgeschnitten worden wären.
„Als sie den gesamten Strom im Laden abstellten, sahen sie, dass keine Elektrizität abgezweigt wurde, aber die Geräte trotzdem weiterliefen.“

Er veröffentlichte eine Anleitung für ein Gerät, das Jim Watson aus Colorado auch tatsächlich baute – ein sehr großes Gerät mit einem schweren Schwungrad. 
Watson stellte es 1984 auf dem Symposium zur Feier des Jahrestags von Nikola Teslas Ankunft in den USA vor.

Bei derselben Konferenz stellte Bedini einen Schaltkreis vor, der Batterien auflädt. Nur ein einziger Ingenieur – Eike Müller von der ESA – stand auf und unterzog Bedinis Apparat ein paar Messungen. Er bestätigte, dass das Gerät die Batterien auflud.

Dr. Hans Nieper schreibt in seinem Buch „Revolution in Technology, Medicine and Society – Conversion of Gravity Field Energy“, dass Bedinis Konverter bei den Anfangstests eine Effizienz von 800 Prozent zeigte und dass 26 unabhängige Forscher das von Bedini entworfene Gerät erfolgreich nachbauten.

Allerdings konnte das Team der nicht mehr erscheinenden Zeitschrift Energy Unlimited das Gerät nicht nachbauen, und der beratende Ingenieur George Hathaway kritisierte Müllers Messungen.
Andererseits fand Ken Moore, ein Aussteller auf der Konferenz der USPA, der United States Psychotronic Association, im Jahr 1985 heraus, dass sein Modell von Bedinis G-Feld-Generator schneller wurde, je stärker dieser belastet wurde. Außerdem wurde er auch Zeuge davon, wie einer von Bedinis Prototypen tatsächlich lief.

Im selben Jahr nutzte der Radio-Talkshow-Master Bill Jenkins von KABC, einem kalifornischen Radiosender, seinen Gastrednerplatz bei einem Bürgerforum am 12. März im Biltmore Hotel in Los Angeles, um mit Bedini und Steve Werth ein FE-Gerät anzukündigen. Die beiden führten etwas vor, das als Kromrey-Schwerkraftfeld-Generator mit einer Effizien von 180 Prozent beschrieben wurde, angetrieben von einer Reihe von Batterien, die von keiner weiteren Quelle von außen aufgeladen werden mussten.

Laut einer Zeitschriftenmeldung befanden sich im Publikum auch Vertreter der lokalen Energieversorger und Investoren. Der damals 37 Jahre alte Bedini teilte dem Forum mit, dass er seinen Generator zu einem symbolischen Preis den Menschen überall zur Verfügung stellen möchte, anstatt ihn dem Anbieter mit dem höchsten Gebot zu verkaufen. Laut seiner Beschreibung funktionierte sein Modell mit hochenergetischen, gepulsten, phasenverschobenen Skalarwellen, um die Nullpunkt-Energie aus dem Vakuum zu ziehen. Das Konzept stehe nicht in den gängigen Lehrbüchern über Physik, aber es sei ein absolut natürliches Konzept und funktioniere tatsächlich, sagte er.

Über den Physiker Bearden, der einmal Gast in seiner Show war, hatte Jenkins Konzepte wie die skalare Interferometrie öffentlich eingeführt.
Wie aber reagierten die offiziellen Vertreter beim Forum im Biltmore auf die Vorführung von Freier Energie – als ihnen beim Mittagessen im wahrsten Sinne des Wortes ein Licht aufging? Bedini erinnert sich an die gemurmelten Forderungen, die verdammten Glühbirnen möchten doch bitte abgenommen werden, sodass sie in Ruhe essen könnten. Die Freie Energie passte nicht in ihre Welt.

Ein paar Wochen später erhielt Bedini Besuch von zwei Schlägern, die seinen Bemühungen, sich vom bestehenden Machtgefüge abzukoppeln, definitiv ablehnend gegenüberstanden. Sie sahen aus wie Bodybuilder, die gerade eben aus dem Fitnessstudio kamen, pressten ihn gegen die Wand seines Ladens und gaben ihm auf bedrohliche Art zu verstehen, dass sie erwarteten, dass er weiterhin Benzin benutze. Bedini lacht kurz, als er sich erinnert, aber offenkundig war ihm klar, dass sie es ernst meinten.
Nun, da er in Idaho lebt, glaubt er, dass der Grund dafür, dass „die“ ihn nicht mehr bedrohen, der ist, dass er seine Geräte nur noch in Spielzeuggröße baut. Seine Modellsammlung demonstriert nur ein Prinzip – von dem er glaubt, dass es ein ganzes Haus mit Strom versorgen könnte, würden die Modelle in entsprechender Größe gebaut. Zu diesem Prinzip gehört das Speichern von kurzen Energie-Entladungspulsen, die bei der Verrichtung von Arbeit mit vorher gespeicherter Energie entstehen. Die Abfolge ist „Arbeit verrichten, entladen, Arbeit verrichten, entladen“ usw.
Die Geräte verhalten sich gegensätzlich zu üblichen Motoren und Generatoren, wird mir gesagt. „Sie wollen, dass dieses Ding Arbeit verrichtet. Je mehr es das tut, umso mehr Energie sammelt es“, sagt Bedini.

Bedini Device 2
Ein Bedini-Motor in Spielzeuggröße, der für die kommerzielle Produktion gedacht ist.

Ein neueres Modell mit einem Fahrradrad, an das innen Magnete geklebt sind, hat als Arbeitsbelastung ein Flügelrad mit großen Flügeln, die in bestimmten Winkeln angebracht sind, um die Bewegung abzubremsen. Bedini klemmt einen Teil des Kreislaufs ab, um den Funken zu demonstrieren. Er zeigt, wie viel Energie in die Batterie zurückfließt, in regelmäßigen Abständen. Der Aufbau treibt den Motor eine gewisse Zeit lang an, schaltet ihn dann ab und entlädt.

Bedini äußert sich verächtlich über die Experten, die ihn besuchen kamen und nicht verstehen konnten, warum ein kleiner Motor eine Batterie auflädt, dabei aber nicht langsamer wird.
„Wir wissen, um welche Energie es sich hier handelt. Tesla wusste genau, was für eine Energie das ist. Und sie könnte nicht weiter von dem entfernt sein, was die mit ihren Elektronenschubsern messen wollen.“
Die heute gängigen Instrumente würden den Elektronenfluss messen, sagte er, aber kein Messgerät sei imstande zu messen, was bei seinen Modellen ablaufe. Aber womit hat Bedini es dann zu tun? Von seiner Natur her sei es elektrostatisch, antwortet er, und müsse erst in herkömmliche Elektrizität umgewandelt werden.

Das rhythmische Klopf-Geräusch der Bedini-Geräte stammt von einem blauen Funken, den Bedini als eine ultraviolette Art von Lichtbogen beschreibt – ähnlich den Radio-Frequenzen, aber eben keine Radio-Frequenz. Er kann in Impulsen angesammelt und entladen werden, die dann in Elektronen umgewandelt werden können.
Wollte ein Wissenschaftler eine große Energiemaschine bauen, könne er die Antwort auf seiner Website finden, so Bedini. Aber Bedini hat keine Geduld mit Forschern, die nach Details fragen, wie etwa wo man die Magnete kaufen könne.

„Besorgen Sie sie sich einfach. Nerven Sie mich nicht damit.“
Er sagt, die Geräte müssten nur richtig eingestellt werden, das Material sei nicht ausschlaggebend.

„Nehmen Sie einfach die Art von Magnet, die in Ihr Rad passt. Wenn Sie nicht genug Output von den Spulen erhalten, fügen Sie einfach ein paar Windungen hinzu. Oder verändern Sie die Anordnung.“

Ich fahre jetzt zu dem Mädchen, um nachzuschauen, ob das wirklich so einfach ist.

Anfang diesen Jahres suchte Shawnee Baughmann nach einem Projekt für die Wissenschaftsausstellung. Sie fand ein Buch mit Plänen für einen Motor, aber der sah langweilig aus – Korken und Streichholzschachteln. Ihr Vater versprach ihr das Material für einen besseren. Er arbeitet in der Nähe von John Bedini, der Shawnee ein paar Tage lang mehrere Stunden anleitete. Sie wurde mit dem Motor am Tag vor der Ausstellung fertig.

„Wir haben ihn nur einmal einen Tag lang getestet, hin und wieder haben wir ihn die Nacht über laufen lassen, meistens aber nur für zwei Stunden oder so.“

Die anderen Kinder fanden ihn gut; so wurde er zum besten Ausstellungsstück gewählt. Die Mitglieder der Erwachsenenjury verliehen ihr die anderen Auszeichnungen.
Sie schubst das Rad an und dann läuft es.

„Das ist die Spule. Sie arbeitet als Elektromagnet. Sie hat eine Antriebswindung und eine Triggerwindung. […] Die Antriebswindung leitet die Spannung durch die Windungen um die Spule herum, die [Spannung] geht dann durch den Transistor – das kleine schwarze Ding da –, dann durch den Widerstand und die Diode. Die Triggerwindung tut dasselbe, und dann kommt der Spannungsfluss wieder raus und geht zurück zum Minus-Pol der Antriebsbatterie. […] Der Elektromagnet erzeugt den Antrieb und lässt das Rad drehen; die Elektrizität geht durch die Generatorspule, die die Leuchtdiode aufleuchten lässt. Dann fängt alles wieder von vorne an.
Wir benutzen diese Batterie jetzt schon seit einem Monat oder so. Eigentlich sollte sie mit ihren neun Volt nur Kraft für 900 Umdrehungen haben, also müsste sie eigentlich schon seit langer Zeit leer sein!“

Shawnee Baughman
Die zehnjährige Shawnee Baughman mit ihrem preisgekrönten Motor.
Sie hat die Batterie in den sechs Monaten, seit sie den Motor gebaut hat, nur dreimal ausgetauscht.

Die Beteiligung von Schulen und Lehranstalten auf dem Gebiet der Neuen Energien verleiht der Bewegung noch mehr Schub. Andreas Manthey ist ein Dozent, der eine Forschungsgruppe zur Freien Energie an der TU Berlin auf die Beine stellte. Er sagt, dass die deutsche Ausgabe meines Buches ihn dazu angetrieben habe, Forschungen auf diesem Gebiet zu unternehmen.

Jim Watson verschwand aus der öffentlichen FE-Szene ein paar Jahre nach seiner Vorführung 1984, aber John Bedini und seine Kollegen geben so viele Informationen weiter, wie sie glauben, ungefährdet mitteilen zu können. Bedini betrachtet Kinder wie Shawnee als Hoffnung für unsere Zukunft.

Quelle und Dank an: 
http://nexus-magazin.de/artikel/lesen/die-wunder-des-magnetismus

1 Kommentar:

  1. Es gibt eine Übersetzung ins deutsche von Bedinis Artikel zum Nachbau eines "Freie Energie Erzeugers" von 1984. Könnte ich
    bei Interesse hochladen.

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